SCHÄDLINGSLEXIKON
Hornisse
Die Hornisse (Vespa crabro)ist die mit Abstand größte, einheimische Wespenart. Die Hornissenkönigin kann eine Größe von bis zu dreieinhalb Zentimetern erreichen.
Die Arbeiterinnen werden immerhin noch bis zu 25 mm lang und sind damit deutlich größer als Wespenarten wie die Deutsche Wespe oder die Gewöhnliche Wespe. Nicht nur aufgrund ihrer Größe, sondern auch aufgrund der Körperfärbung sind Hornissen leicht von den meist schwarz-gelb gefärbten Wespen zu unterscheiden. Bei Hornissen haben Kopf und mittlerer Körperabschnitt einen hohen Rotanteil. Der mittlere Körperabschnitt weist gar keine gelben Farbanteile auf (s. Abb. 1).
Lebensweise
In jedem Hornissenvolk lebt immer nur eine Königin. Die Königin ist ausschließlich für die Eiablage zuständig. Die Arbeiterinnen dagegen kümmern sich um Nahrungsbeschaffung und Pflege der Larven. Im Herbst schlüpfen Männchen und Jungköniginnen, die das Nest an einem sonnigen Tag zum Hochzeitsflug verlassen. Nur die jungen Königinnen überwintern und gründen im nächsten Frühjahr wieder eine neue Kolonie. Der Rest des Volkes geht meist Ende Oktober zugrunde. Hornissen sind nützliche Tiere, da sie Fliegen und andere schädliche Insektenarten erbeuten um damit ihren Nachwuchs zu füttern. Ihre Nester bauen diese Insekten natürlicherweise in Baumhöhlen. Manchmal nisten sie sich aber auch in Rollladenkästen oder in Gartenschuppen ein.
Vorkommen
Hornissen sind in Deutschland mittlerweile recht selten geworden. Nur in Wäldern, in denen viele alte Eichen stehen, kommen die Tiere noch häufiger vor, da sie hier Baumhöhlen und Asthöhlen finden, um darin ihre Nester zu bauen.
Wie kann man sich vor Befall schützen?
Um zu vermeiden, dass Hornissen auf der Nahrungssuche bzw. auf der Suche nach einem geeigneten Nistplatz in die Wohnung fliegen, können an den Fenstern Insektenschutzgitter angebracht werden.
Welche Probleme verursachen diese Schädlinge?
Die Gefährlichkeit von Hornissenstichen wird im Allgemeinen weit übertrieben. An dem Spruch, dass 3 Hornissenstiche einen Menschen und 7 Stiche ein Pferd töten können ist falsch. Hornissenstiche sind in Wahrheit nicht gefährlicher als die Stiche von Wespen oder Bienen. Menschen, die allergisch auf das Gift dieser Insekten reagieren, sollten aber unbedingt einen Arzt aufsuchen, wenn sie gestochen wurden.
Wie kann man diese Schädlinge am besten bekämpfen?
Hornissen gehören zu den gesetzlich streng geschützten Tierarten. Daher darf man die Tiere nicht töten und Hornissennester nur in Ausnahmefällen entfernen. Ausnahmegenehmigungen müssen in jedem Einzelfall von der für den Naturschutz zuständigen Behörde erteilt werden. Wenn man ein Hornissennest ohne solch eine Ausnahmegenehmigung entfernt oder die Tiere mit Insektiziden bekämpft, macht man sich strafbar! Können Nester nicht an ihrem Standort toleriert werden, so besteht die Möglichkeit die Kolonien fachmännisch umzusiedeln. Falls Sie Probleme mit einem Hornissennest im Haus haben, sollten Sie sich an ein Schädlingsbekämpfungsunternehmen wenden, das Mitglied in einem Berufsverband ist. Hier finden Sie kompetente Ansprechpartner, die Sie umfassend beraten und genau wissen was im Einzelfall getan werden muss.