SCHÄDLINGSLEXIKON
Gemeine Speckkäfer
Der Gemeine Speckkäfer (Dermestes lardarius)wird fast einen Zentimeter lang. Ganz charakteristisch für diese Art ist die Färbung der Flügeldecken.
Die vordere Hälfte der Flügeldecke ist von gelblichen Haaren bedeckt. Zwischen diesen gelblichen Haaren liegen 3 schwarze Punkte. Die hintere Hälfte der Flügeldecke ist dagegen schwarz. Die Larven ähneln einer stark behaarten Raupe.
Lebensweise
In der Natur ernähren sich die Larven des Gemeinen Speckkäfers von Aas und sorgen so dafür, dass auch noch die letzten Überreste von toten Tieren beseitigt werden. Die Art überwintert im Freiland im Puppenstadium. Meist schlüpfen die Käfer Anfang April. Sie fliegen gut und orientieren sich zum Licht hin. Auf diese Weise gelangen sie regelmäßig ins Haus, wo sie dann auch Eier ablegen können. In der Wohnung findet man sie oft am Fenster oder auf der Fensterbank. Die Larven leben sehr versteckt und verkriechen sich gerne hinter Schränken oder zwischen Dielenritzen.
Vorkommen
Der Gemeine Speckkäfer ist eine einheimische Art, die in ganz Deutschland im Freiland und in Gebäuden vorkommt. Häufig findet man sie auf Dachböden, in denen Tauben brüten. Hier leben die Speckkäferlarven von Federn und den Überresten toter Vögel. Regelmäßig kommt die Art auch in verwahrlosten Wohnungen (sog. Messie-Wohnungen) vor.
Wie kann man sich vor Befall schützen?
Da die Käfer gut fliegen können und von Lichtquellen angezogen werden, kommen sie oft von selbst ins Haus. Wenn sie hier einen Platz zur Eiablage finden, kann sich ganz unbemerkt ein Befall entwickeln. Durch entsprechende Hygiene im Haus lässt sich dies weitgehend vermeiden. Falls Vögel wie Tauben und Spatzen auf dem Dachboden oder unter dem Dach brüten, können dort lebende Speckkäfer leicht auch in Wohnungen eindringen. Um zu verhindern, dass die Käfer durch geöffnete Fenster in die Wohnung kommen, können Insektenschutzgitter an den Fenstern angebracht werden.
Welche Probleme verursachen diese Schädlinge?
Der Gemeine Speckkäfer ist gleichzeitig Hygiene- und Materialschädling. Die Larven fressen an Vorräten wie Speck, Schinken oder Wurst, aber auch an Wollteppichen, Tierfellen oder Ledersofas. Um sich zu verpuppen bohren sich die Larven in Holz, Kork, Pappe, Bücher oder Styropor ein. Besonders in sog. MessieWohnungen können Möbel und andere Einrichtungsgegenstände stark beschädigt werden.
Wie kann man diese Schädlinge am besten bekämpfen?
Zur Bekämpfung werden im Handel verschiedene Insektensprays angeboten. Viele dieser Mittel können allerdings bei unsachgemäßer Anwendung die Gesundheit gefährden und sollten daher nur von Fachleuten eingesetzt werden. Betriebe, die einem Berufsverband angehören, können Ihnen am ehesten raten welches Verfahren in Ihrem speziellen Fall den besten Bekämpfungserfolg garantiert.