SCHÄDLINGSLEXIKON

Braune Wegameise

Die Arbeiterinnen von Lasius brunneus, wie die Art mit wissenschaftlichem Artnamen heißt, werden nur 3 bis 4 mm groß. Der Kopf der Tiere ist hell bronzebraun.

Der mittlere Körperabschnitt ist gelblichbraun und der Hinterleib dunkelbraun bis schwarzbraun (s. Abb. 1). Auf den ersten Blick ähneln sie den Arbeiterinnen der Schwarzgrauen Wegameise. Männchen und Weibchen werden deutlich größer als die Arbeiterinnen und besitzen im Gegensatz zu diesen Flügel (s. Abb. 2). Nach der Begattung werfen die Weibchen ihre Flügel rasch ab und ähneln somit den Arbeiterinnen. Die Männchen sterben kurz nach der Begattung. 

Lebensweise

Diese Ameisen legen ihre Nester und Brutkammern oft in morschem Holz an. Im Gegensatz zu Termiten können sie Holz nicht verdauen – das Holz wird also von den Ameisen nicht gefressen wie viele Menschen fälschlicherweise oft annehmen. Die Arbeiterinnen sammeln regelmäßig Honigtau von Blattläusen oder Rindenläusen. Nur gelegentlich werden auch Insekten oder deren Larven erbeutet und gefressen. Die geflügelten Männchen und Weibchen schwärmen von Ende Mai bis Anfang August in der Zeit zwischen 5.00 und 14.00 Uhr.

Vorkommen

Die Braune Wegameise kann in Deutschland überall dort vorkommen, wo es Laubgehölze gibt – vor allem in Wäldern, aber auch in Parks oder Gärten. In schattigen Nadelwäldern findet man diese Ameisenart nur selten. Problematisch ist, dass diese Ameisenart regelmäßig auch als ernstzunehmender Materialschädling in Gebäuden auftritt. 

Wie kann man sich vor Befall schützen?

Diese Ameisenart ist in ganz Deutschland weit verbreitet und die Jungköniginnen kommen nach dem Hochzeitsflug regelmäßig auch in Häuser und Wohnungen um hier eine neue Kolonie in Holz oder Dämmmaterial zu gründen. Daher ist es im Grunde genommen nicht möglich einen Befall zu verhindern. Holz, das trocken ist, wird aber in der Regel kaum von dieser Ameisenart befallen. Häufig siedeln sich diese Ameisen dort an, wo Holz durch Wasser aufgeweicht (Wasserschaden!) und von Pilzen befallen wurde.

Welche Probleme verursachen diese Schädlinge?

Die Braune Wegameise gilt als gefährlicher Materialschädling. Die Art kommt regelmäßig in Häusern vor, wo sie sowohl morsche als auch intakte Balken aushöhlt. Häufig bewohnt die Art Zwischendecken, wo sie ihre Nester in Dämmstoffen wie z. B. Styropor anlegt. Die Arbeiterinnen laufen meist in Spalten und vermeiden es freie Flächen zu überqueren. Aus diesem Grund fallen die Ameisen im Haus häufig erst dann auf, wenn die geflügelten Männchen und Weibchen das Nest verlassen.

Wie kann man diese Schädlinge am besten bekämpfen?

Ameisen können mit Kontaktinsektiziden und Fraßködern bekämpft werden. Hier hält der Handel zahllose Produkte bereit. Schädlingsbekämpfungsunternehmen, die einem Berufsverband angehören, wissen genau welche dieser Produkte sich besonders gut zur Bekämpfung der Braunen Wegameise eignen. Außerdem erfahren sie hier, ob es sich tatsächlich um diese Ameisenart handelt und nicht möglicherweise um die recht ähnliche, aber meist harmlose Schwarzgraue Wegameise. Vom Laien sind die verschiedenen Ameisenarten nicht auseinander zu halten. Hinsichtlich der richtigen Bekämpfungsverfahren gibt es aber gravierende Unterschiede. 

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